Jahrelange Erfahrung und ganz viel Hingabe hat Daniela Fürst ins Yogakollegium mitgebracht für den „langen“ Weg zur Kurmasana. Schon zum morgendlichen Beginn des Treffens waren wir in sommerlich erwärmter Stimmung, aber auch ohne Sonnengrüsse waren wir dank den wohlgewählten Übungen in Pranayama und Asana zügig im Element und nicht nur erwärmt sondern ausreichend erhitzt. Mit präzisen Anleitungen führte uns Daniela durch die vorbereitenden Übungen. Besonders erfrischend neben Danielas begeisternder Präsenz war auch, dass unübliche Bewegungen und Stellungen uns nach und nach schildkrötiger machten. Mit bewusst eingesetzter Stimme und vielzähligen Adjustments motivierte und fokussierte uns Daniela höchst routiniert. Das fordernde Zielasana wurde schliesslich auch mit passenden nachfolgenden Übungen in die Praxis eingebettet und die Wirkungen des körperlich ausgedrückten Sinnesrückzugs konnten sich in einem ausgedehnten und sehr tiefen Shavasana und grosser innerer Ruhe manifestieren, darüber hinaus wohl bei vielen sogar in den sonnigen Nachmittag hinein. Im anschliessenden Gespräch kam unter anderem die Frage auf, wie oft und wie lange man beim Unterrichten individuell unterstützen soll, wie es sich auf die Gruppe und den Prozess der Versenkung auswirkt. Das Arbeiten auf einen Höhepunkt hin bringt eine besondere (thematische) Qualität in eine Lektion, stellt aber auch eine grosse Herausforderung an das geschickte Vorbereiten und Unterrichten dar. Wie das geht, hat uns Daniela uns heute meisterlich demonstriert, wofür wir uns ganz herzlich bedanken!
Treffen vom 12. Mai 2018
Ah ja, genau darum sollte man hin und wieder eine Yogastunde besuchen! Claudia Röthlisbergers Lektion lud uns dazu ein, zu üben, was man sonst eher zu wenig „trainiert“, etwa die Augenmuskulatur ganz zu Beginn. Alles im Körper hängt zusammen und der dampfende „Kochtopf“ der Lebenssäfte ist im Becken, dieses belebten wir in zahlreichen Variationen. Besonderes Augenmerk galt dabei dem Steissbein, mit dem wir immer wieder „wedelten“. Es ging während zwei Stunden ums Weicherwerden, vor allem im Hüftbereich. Das ist der indonesische Tanz- und Yoga-Ansatz, den Claudia uns näher brachte. Korrektes Bewegen des Beckens ist gar nicht so einfach, stellten wir fest. Das wiederholte Ausatmen durch den Mund vereinfachte das Geschmeidigerwerden und selbst in den anspruchsvolleren Haltungen stand stets der spielerische und humorvolle Umgang mit dem eigenen Körper im Vordergrund. Zum Schluss durften wir ein ausgiebiges Shavasana geniessen, während dem wir von Claudia gewiegt, gestreckt und mit einem Glockenspiel berieselt wurden. Nach einem sehr kraftvollen gemeinsamen Singen sassen wir noch eine Weile zusammen und tauschten uns bei Tee, Kuchen und Heidelbeeren über diese eindrücklichen zwei Stunden aus. Herzlichen Dank an die Teilnehmenden und natürlich besonders an Claudia!
Treffen vom 28. April 2018
Nadine Laub, Psychotherapeutin (u.a. an der Uni Zürich), Yogalehrerin und Meisterin des TRE (Spannungs- und Traumalösende Übungen nach Dr. David Berceli) war heute zu Gast im Yogakollegium und hat uns mitgenommen auf eine äusserst wirksame, für alle 15 Teilnehmenden mehr als bloss interessante Zitterreise. Mit grosser Um- und Übersicht hat sie uns, nach einer prägnanten Einführung in die Technik und ihre Hintergründe (auch mittels einer einprägsamen Stressglockenkurve), mit ein paar selbstregulativen Prämissen vertraut gemacht; dabei stehen Selbstwahrnehmung und das Sich-Wohl-Fühlen an erster Stelle. Darauf haben wir, als Vorbereitung der Session, die sechs klassischen, einfachen TRE-Körperübungen absolviert. In Supta Baddha Konasana ging es dann los mit drei ruhigen, wunderbar geführten Zitterrunden. Was für Befreiungsgefühle, wenn die Intelligenz des Körpers über die Befehlshaftigkeit des Geistes – man möchte beinahe sagen – ’siegt‘, und das heilsame Zittern unwillkürlich anfängt, sich in Wellen im ganzen Organismus auszubreiten! Zwar steht der Iliopsoasmuskel („der Kampf- und Fluchtmuskel des Menschen“) im Zentrum des ersten Interesses, doch kann sich das Zittern auf alle Körperteile auswirken, und es wäre, mit einiger Übung, offenbar auch bewusst und präzise zu lenken. Die grosse Schlussrunde hat gezeigt, welche Wucht in dieser sanften Technik steckt. Wir sind sicher, TRE wird demnächst in diverse Yogaklassen einfliessen und die wunderbare Nadine wird – hochverdient – bereits ab kommender Woche einige KlientInnen mehr zu betreuen haben. Das Yoko dankt!
Treffen vom 24. Februar 2018
Es ist ein fulminanter Auftakt ins neue Yoko-Jahr mit Andreas Haake und einer grossen Gang wild entschlossener Pranayama-Sadhakas zu vermelden. Der erfahrene Andreas stellte uns seine individuelle Palette diverser Atemtechniken und Kriyas aus verschiedenen Schulen vor und praktizierte sie behutsam mit uns, u.a.: Ujjayi, Nirbija Kriya, Sama Vritti, Visama Vritti; dann: Kapalabhati, Uddiyana Bandha, Bhastrika Pranayama kombiniert mit Agni Sara Kriya, Samadhi Pranayama…
Insgesamt war das eine wahrlich energetisierende und abenteuterliche Mischung, der wir uns da unterzogen. Andreas‘ humorvolle Art schaffte rasch Kontakt und Vertrauen, sich voll auf die mächtige Atemarbeit einzulassen. Seine Anweisungen erfolgten dennoch ruhig und mit klarer Stimme. Dieser Morgen wird manchen motivieren, seine persönliche Atempraxis wieder aufzunehmen oder auf eine neue Grundlage zu stellen, und ev. auch in den eigenen Unterricht einfliessen zu lassen. Danke, Andreas, auch für das gemeinsame AUM-Chanten, die kurze, Atem-bezogene Asanapraxis und die herrliche Schlussentspannung mit Deinen sandigen Meereswellen. – Die lebendige Feedbackrunde danach bei Chai, Früchten, Nüssen und Gebäck zeigte, dass die Praxis eine starke Wirkung hatte und dass sich mit Pranayama herrlich weite Kshetrams öffnen.
Treffen vom 25. November 2017
Souverän und frisch wie Quellwasser führte uns Sarah della Pietra am Samstag durch dieses Faszienyoga-Experiment. Faszien sind der siebte Sinn! Mit einem konzisen Einführungsreferat eröffnete Sarah die Session (Schwerpunkt natürlich: Annamayakosha). U.a. wies sie uns auf die Multidimensionalität aller Bindegewebe, auf diverse myofasziale Zugbahnen, die neuesten Erkenntnisse über deren Stärkung und Vitalisierung (Wippen und Schwingen ist wieder angesagt!), auf diverse Speicherfunktionen dieses köperübergreifenden Netzwerks, auf die Zwischenzellmasse und auf die Wichtigkeit, Bewusstsein (manas shakti) in die zu bearbeitenden (verklebten oder verfusselten) Körperstellen zu schicken. Anschliessend liess sie uns durch eine v.a. öffnende Praxis fliessen, setzte eine abwechslungsreiche Mischung aus z.T. wenig bekannten Vinyasa-artigen Elementen und Yin Yoga-Asanas ein, so dass Vieles von dem Gesagten direkt erfahrbar wurde. Gegen Ende kamen dann Tennisbälle zur Massage von Triggerpunkten ins Spiel, und ein einfaches, hocheffizientes Yoga Nidra setzte den Schlusspunkt auf den gelungenen Morgen. Wir danken der Stubenherrin für diesen wunderbaren Morgen.
Treffen vom 28. Oktober 2017
Die Kraft, ja die Macht der Stimme, die mitten ins Herz und damit in die feineren Zonen unseres Bewusstsein trifft, hat uns Alexandra Zwicky am Samstag eindrücklich erfahren lassen. Sie legte uns zu Beginn ihrer äusserst behutsam und sorgfältig angeleiteten Klasse zuerst in Savasana und sang, begleitet vom Harmonium und mit feiner Stimme, ein Babaji-Gayatri, dass uns die Sinne vergingen. Die anschliessende Asana-Sequenz, von Iyengar inspiriert, präzise und doch frei, war zugleich kräftigend und restorativ. Noch zweimal kamen wir in den Genuss der wirklich ausserordentlichen Stimme Alexandras, einmal während eines sonnengrussartigen Vinyasas und dann noch einmal am Ende bei der Schlussentspannung. Die gefühlte Stunde war im Nu um – faktisch praktizierten wir runde zwei… Beim anschliessenden Chai fiel das Wort, es sei hier eine „grosse Seele“ am Werk gewesen. – Wir danken Dir, Alexandra, für den ausserordentlichen Morgen.
Treffen vom 26. August 2017
Obwohl es noch gar nicht so heiss war am heutigen Morgen, sind wir doch ordentlich ins Schwitzen gekommen beim Vinyasa Yoga mit Eliana Burki im Raum für Yoga. Die wunderbar abgestimmte Sequenz war gar nicht besonders anstrengend, doch die Steigerung in der Intensität der Übungen und deren Wiederholungen haben konstant das innere Feuer angefacht und so konnte es seine reinigende Kraft zur Geltung bringen, ohne dass ein Gefühl der Erschöpfung aufgekommen wäre. Elianas Stimme hat uns nicht nur gezielt an- und begleitet, sondern auch noch mit Gesang verwöhnt, der von einer Shruti Box begleitet wurde. Beim anschliessenden Gespräch wurde viel Lob ausgesprochen und die Lektion entsprechend gewürdigt. Gefeilt haben wir dann vornehmlich an den Details. Das Yogakollegium ist auch generationenübergreifend haben wir festgestellt: Auch nach vierzig Jahren des Yogaunterrichts kann man noch dazulernen und von vorne beginnen. Yoga zu unterrichten sei auch ein wenig wie Gärtnern, man muss für jede Pflanze oder Blume ein besonderes Auge haben und auf die speziellen Bedürfnisse der zarten, der robusten, der stachligen, der feinen, der bunten oder auch exotischen Gewächse eingehen, die da im Yoga-Gärtchen blühen wollen.
Treffen vom 24. Juni 2017
René Hug macht wirklich ernst mit dem, was in aller Munde ist: mit der vielgepriesenen Entschleunigung. In der Langsamkeit liegt das Glück, das weiss jede Yogakollegin und jeder Yogakollege, nun haben wir es – ein gutes, begeistertes Dutzend – auf eindrückliche Weise (wieder) erfahren. René, von Natur aus mit Kapha begabt, ist eine kraftvolle Stimme hier in Zürich, kraftvoll in der natürlichen Sanftheit und Bedächtigkeit, die ihm zu eigen ist. Er hat zunächst kurz seinen Wegvom leidenden performing Asthanga-Yogi weg (bei David Swenson) hin zum entspannten Yin Yogi (Paul Grilley-Richtung) skizziert. Wir sind dann, im Sitzen, mit ihm in ein schönes Mudra-Vinyasa eingestiegen und von da aus in 4 Yin Restorative Yoga Positionen gegangen. Ein starkes Shavasana unter Renés Gong-Klängen hat die Praxis abgerundet. Am Ende bei der Intervision: einhellige Bestätigung und auch Begeisterung über diese weitenden, aufladenden Erfahrungen an der Grenze von Trance und Klarbewusstsein. Danke, René, und allen die dabei waren. – René hat eben ein ansehnliches Buch herausgegeben: Yin – Restorative – Yogatherapie – Die Quelle des Daseins, Schweizer Literaturgesellschaft, 2017.
Treffen vom 20. Mai 2017
Leider hat es gestern nur ganz wenige Leute ins Yogakollegium gezogen, daher haben ganz viele eine super entspannende Yogalektion von Dafne D’Urso verpasst. 😉 Begleitet von ohrschmeichelnden Chillout-Sounds wurden wir von Dafnes sanfter Stimme durch die meist fliessende Reihe von Asana geführt, die hin und wieder recht fordernd waren, aber immer stimmig in das Gesamtbild der Stunde gepasst haben, die abgerundet wurde durch den individuellen Abschluss und die ausgiebige Entspannung. Die anschliessende Diskussion war wie immer ein wohlwollender Erfahrungsaustausch. Wir fragten uns auch, ob eine Flow-Stunde statische Elemente beinhalten kann. Auch die Besonderheiten des Kinderyoga kamen zur Sprache. Herzlichen Dank an Dafne für den wohltuenden Start ins Weekend!
Treffen vom 22. April 2017
Zufällig war heute noch das Harmonium im Raum für Yoga, davon konnte zu unserem Glück Johannes Glarner die Finger nicht lassen und hat damit das Mantra zu Beginn seiner Lektion und die Entspannung am Schluss in ein Klangerlebnis verzaubert. Dazwischen gab es ganz sparsam nur ein klein wenig Körperübungen zum Aufwärmen und dann, das Rückgrat und die Himmelsleiter hinaufsteigend, intensiv energetisierde Atem- und Reinungsübungen. Einmal auf der erhöhten Schwingungsfrequenz angekommen, galt es den Klängen und Empfindungen und Gedanken immer subtiler gewahr zu werden. So ein Yoga gibt auch zu denken und man fragt sich, worum es denn wirklich geht beim neuen Volkssport, der die Menschen so umtreibt und manchmal kaum zur Ruhe kommen lässt. Wir haben anschliessend wie immer kollegial und angeregt bei einem Tee über die erlebte Yogastunde gesprochen und über zahlreiche Yogathemen nachgesonnen. Danke Johannes, auch für den Hinweis, dass wir eigentlich redlich Forschende sind in Bereichen, die von aussen betrachtet durchaus etwas verrückt erscheinen können, auch wenn wir sie schnell einmal für selbstverständlich halten. Forschende müssen sich und ihr Tun zum Wohle der Forschung hin und wieder hinterfragen. Und, würde Johannes wohl beifügen, darüber lachen können.